Die Taufe markiert ein Grunddatum in der Lebensgeschichte jedes Christen. In der Taufe wird dem Täufling Gottes vergebende Liebe zugeeignet, d.h. er steht im Machtbereich von Gottes Gnade, die in ihm und durch in wirksam wird. Die Taufe ist sichtbares Zeichen (Sakrament) dafür, dass alles Gott alles Trennende aus dem Weg geräumt und uns bedingungslos angenommen hat. Deshalb wird sie auch mit Wasser vollzogen. Wasser steht für Leben in Fülle (Quelle), aber auch für Reinigung und einen Herrschaftswechsel. Anstelle der Herrschaft der Sünde tritt die Herrschaft des Heiligen Geistes, der die Menschen im Glauben ermutigt und sie befähigt, einander in Liebe und Wahrheit zu begegnen.
Mit der Taufe wird der Täufling als vollwertiges Mitglied in die Kirche, d.h. die weltweite Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.
Fragen zur Taufe
Werden nur kleine Kinder getauft?
Nein, es gibt auch die Taufe von Jugendlichen und Erwachsenen. Manche Eltern wollen, dass ihre Kinder diesen Schritt ganz bewusst aus eigenem freien Entschluss tun und entscheiden sich deshalb gegen die Säuglingstaufe. Die Kinder, die als Säuglinge getauft werden gehen dann als Jugendliche in den kirchlichen Konfirmationsunterricht. Dort werden ihnen die Grundlagen des christlichen Glaubens vermittelt. Am Tag ihrer Konfirmation erneuern sie dann selbst das Versprechen, das ihre Eltern damals bei ihrer Taufe stellvertretend für sie abgelegt haben. Mit der Konfirmation sind die Jugendlichen vollwertige Mitglieder der Kirche. Sie können nun ihre eigenen mündigen Entscheidungen treffen (Teilnahme am Religionsunterricht in der Schule, Übernahme eines Patenamts, Mitarbeit in der Gemeinde oder Wahl des Kirchenvorstands)
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um getauft zu werden?
Bei der Säuglingstaufe sollten Sie als Eltern bereit sein, Ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen und zu unterweisen. Wie das konkret geschieht, das liegt in Ihrer Freiheit und Verantwortung. Eine Hilfe sind dabei sind sicher das Erzählen biblischer Geschichten und das regelmäßige Gebet mit den Kindern (z.B. Tischgebet zu den Mahlzeiten oder das Abendgebet vor dem Einschlafen). In diesem Zusammenhang ergeben sich oft sehr gute Gespräche, die auch die Vertrauensbasis zwischen den Eltern und Kindern vertiefen. Durch das Vorbild der Eltern wachsen die Kinder quasi in den Glauben hinein und lernen so in den alltäglichen Lebenssituationen eine vertrauensvolle Beziehung zu Gott aufzubauen. Dadurch gewinnen Sie Orientierung für ihr Leben und erfahren die befreiende Macht der Vergebung.
Der Religionsunterricht an der Schule und die Angebote der Kirchengemeinde unterstützen die Eltern in ihrer Verantwortung. Außerdem können Sie sich im Pfarramt über geeignete Literatur informieren, die ihnen dabei eine Hilfe sein kann.
Bei der Erwachsenentaufe wenden Sie sich bitte an einen Pfarrer bzw. eine Pfarrerin für ein Gespräch. Sie können dann weitere Termine vereinbaren, in denen Sie sich in Gesprächen über die Grundlagen des christlichen Glaubens informieren können. Am Ende steht dann die Taufe im Gottesdienst. Bei der Erwachsenentaufe sind keine Paten bzw. Patinnen erforderlich.
Wenn sie eine Taufe anmelden wollen, können Sie sich das Formular downloaden und rechtzeitig ausgefüllt im zuständigen Pfarramt abgeben. Dort erfahren Sie auch Einzelheiten, wie z.B. mögliche Tauftermine.
Können nicht getaufte Kinder am Religionsunterricht bzw. Konfirmationsunterricht teilnehmen?
Das ist kein Problem. Im Konfirmationsunterricht wird die Taufe in der Regel nachgeholt. Oft geschieht es, dass wenn das Thema ‚Taufe‘ behandelt wird, am Ende der Einheit dann der/die betreffende Jugendliche in einem Gottesdienst getauft wird. In der Regel wird dieser Gottesdienst dann auch von den übrigen Konfirmand/innen mitgestaltet.
Welche Bedeutung haben die Paten bzw. Patinnen?
Die Paten bzw. Patinnen sollen die Eltern in der christlichen Erziehung unterstützen. Dazu ist es wichtig, dass sie von Anfang an eine Beziehung zu dem Kind aufbauen. Dies geschieht nicht nur durch die Geschenke an Weihnachten oder zum Geburtstag. Viel wichtiger ist, dass das Kind spürt: Meine Patentante oder mein Patenonkel interessiert sich für mich. Ich bin ihr/ihm wichtig und sie/er zeigt mir das auch. Das kann durch regelmäßige Besuche geschehen, durch gemeinsam verbrachte Freizeit am Wochenende oder in den Ferien und sicher auch später durch die sozialen Medien. Entscheidend ist, dass es den Paten /Patinnen gelingt, im Laufe der Jahre zu ihrem Patenkind eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. So können sie gerade in der Pubertät, aber auch danach zu wichtigen Gesprächspartner/innen werden, die dem Heranwachsenden wertvolle Impulse und Orientierung geben können. Gerade für den Glauben ist auch hier das Vorbild der Patin bzw. des Paten sehr wichtig. Durch sie lernt das Kind neue Sichtweisen, die sich vielleicht auch anders ausprägen, als die der Eltern. Das kann sehr bereichernd sein und helfen, verschiedene Glaubensvorstellungen und Glaubenspraktiken kennenzulernen und sich damit auseinander zu setzen. Normalerweise werden die Paten/Patinnen am Konfirmationstag aus ihrer Verantwortung offiziell entlassen. Doch wenn eine gewachsene Beziehung besteht, dann wird es jetzt erst richtig spannend, denn der/die Jugendliche wird die Patentante/den Patenonkel zunehmend als vertrauten Freund bzw. vertraute Freundin ansehen, auf deren/dessen Meinung er/sie besonders bei wichtigen Entscheidungen oder auch bei Problemen großen Wert legt.
Können auch Menschen, die keiner Kirche angehören, Paten/Patinnen werden?
Nein, das ist nicht möglich, denn das Paten-/Patinnenamt ist an die Kirchenmitgliedschaft gebunden.
Ich bin evangelisch, das Patenkind ist katholisch. Kann ich trotzdem Pate/Patin werden?
Ja, das ist kein Problem. Wenn jemand Mitglied der evangelischen, katholischen oder einer Freikirche ist, dann kann er/sie Pate/Patin werden, auch wenn das Kind eine andere Konfession hat.
Was ist ein Patenschein?
Ein Patenschein, wird benötigt, wenn der Pate/die Patin nicht der Kirchengemeinde angehört, in die das Kind hinein getauft wird. Der Patenschein ist die Bestätigung, dass der angehende Pate/die angehende Patin Mitglied einer Kirche ist. Er wird von dem Pfarramt bzw. dem Gemeindebüro der Kirchengemeinde ausgestellt, in der der Pate/die Patin wohnt, bzw. gemeldet ist. Der Patenschein sollte rechtzeitig (einige Wochen vorher) besorgt und den Eltern geschickt werden.
Erlischt die Taufe, wenn jemand aus der Kirche austritt?
Nein, denn die barmherzige und vergebende Liebe Gottes ist nicht an menschliche Institutionen wie die Kirche gebunden. Sie gilt von Gottes Seite her dauerhaft und wird nicht zurückgenommen.
Taufsprüche: http://www.taufspruch.de/